Wir möchten dich am liebsten persönlich kennenlernen. Ruf uns direkt an und wir besprechen dein Anliegen persönlich. Du erreichst uns zu unserem gewohnten Öffnungszeiten.
Der richtige Standort entscheidet maßgeblich über den Erfolg deiner zweiten Filiale. Was beim ersten Eiscafé geklappt hat, muss nicht automatisch beim zweiten funktionieren – eine gründliche Standortanalyse ist daher das A und O. Achte auf folgende Punkte, wenn du einen Standort ins Auge fasst:
Befindet sich der Laden in einer Gegend mit viel Fußgängerverkehr? Eine Eisdiele lebt von spontanen Besuchern, besonders an warmen Tagen. Fußgängerzonen, belebte Einkaufsstraßen oder Plätze in Parknähe sind ideal. Prüfe, ob der Standort von der Straße aus gut sichtbar ist und Schaufensterpotenzial hat.
Passt die Umgebung zu deinem Konzept und deiner Zielkundschaft? Analysiere die Demografie im Einzugsgebiet – sind dort Familien, Studenten, Touristen oder Büros in der Nähe? Ein Eiscafé neben Schulen oder Spielplätzen zieht andere Kundengruppen an als eines im Bankenviertel. Stimmen Angebot und Preise deines Konzepts mit den Menschen überein, die dort unterwegs sind?
Schau dich in der Nachbarschaft um. Gibt es bereits andere Eisdielen oder Cafés in unmittelbarer Nähe? Konkurrenz ist nicht zwangsläufig schlecht – sie kann auch zeigen, dass vor Ort Nachfrage besteht. Dennoch: Direkt neben dem „Platzhirsch“ deiner Branche zu eröffnen, birgt Risiken. Ideal ist ein Standort, der Kundennähe bietet, aber dennoch genug Abstand zur direkten Konkurrenz lässt.
Ist die neue Filiale gut erreichbar? In der Stadt sind öffentliche Verkehrsmittel, Fahrradstellplätze und Parkmöglichkeiten ein Thema, auf dem Land die Anbindung mit dem Auto. Denke auch an praktische Dinge: Gibt es ausreichend Parkplätze in der Nähe (gerade wichtig, wenn du z.B. Torten oder Eispackungen zum Mitnehmen anbietest)? Wie sieht es mit Lagerfläche im Laden aus, um Eissorten, Zutaten und Verpackungen unterzubringen? Solche logistischen Fragen bestimmen mit, wie reibungslos dein Betrieb später läuft.
Bevor du dich festlegst, hole ruhig Meinungen ein. Sprich mit Leuten vor Ort – potentiellen Kunden, umliegenden Ladenbesitzern oder Anwohnern. So bekommst du ein Gefühl, wie dein Eiskonzept dort ankommen könnte. Einige Eiscafé-Inhaber testen ihren neuen Standort auch mit einem mobilen Eiswagen oder Pop-up-Stand, um die Resonanz zu prüfen. Das ist zwar ein Extra-Schritt, kann aber hilfreiche Erkenntnisse liefern.
Kläre frühzeitig, ob am favorisierten Standort alles Erforderliche machbar ist. Auch wenn Eiscafés immer schon das Stadtbild geprägt haben, gehe sicher, dass du an diesem Standort auch eine betreiben darfst. Brauchst du bauliche Anpassungen (z.B. Wasseranschlüsse für Eismaschinen, Abluft für eine Eislabor) und sind diese genehmigungsfähig? Gibt es vom Vermieter oder von der Stadt Auflagen, etwa zu Außenbestuhlung oder Öffnungszeiten? Diese Faktoren beeinflussen, ob der Ort wirklich geeignet ist.
Tipp: Erstelle eine Liste mit potenziellen Standorten und bewerte jeden nach den oben genannten Kriterien. So kannst du Standorte objektiv vergleichen. Wenn du am Ende zwei, drei Favoriten hast, rechne für jeden einen kleinen Business-Case durch: Welche Umsätze wären an Standort A vs. B realistisch, und welche Kosten (Miete, Nebenkosten) stehen dem entgegen? Dieser Vergleich zeigt dir schnell, wo das beste Chancen-Risiko-Verhältnis liegt.
Eine zweite Filiale bedeutet neue Investitionen – vom Umbau der Räumlichkeiten über zusätzliche Ausstattung bis hin zu Personal- und Wareneinkaufskosten. Eine solide Finanzierung ist daher die Grundlage deiner Expansion. Auch wenn dein erstes Eiscafé finanziell gut dasteht, plane die Finanzen der Erweiterung separat und konservativ. Geh folgendermaßen vor:
Kalkuliere den Kapitalbedarf: Liste alle einmaligen Startkosten und laufenden Betriebskosten auf. Dazu gehören Miete und Kaution, Renovierung oder Umbau, Möblierung (Tische, Stühle), Theke und Eismaschinen, Kühltruhen, Kassensystem, Besteck und Geschirr, Dekoration und Schilder, Genehmigungsgebühren, Marketing zur Eröffnung, erster Wareneinkauf (Zutaten, Eisrohstoffe, Verpackungen) sowie Personalkosten vor und nach Eröffnung. Vergiss nicht einen Puffer für Unvorhergesehenes (z.B. zusätzliche Handwerkerarbeiten oder Verzögerungen). Oft wird empfohlen, ca. 10–20% der Gesamtsumme als Reserve einzuplanen. Bedenke auch, dass in den ersten Monaten die Umsätze vielleicht noch geringer sind – also genug Liquidität vorhalten, um die Anlaufphase zu überbrücken.
Eigenkapital einsetzen: Überlege, wie viel Eigenkapital du einbringen kannst oder möchtest. Ideal ist es, zumindest einen Teil der Kosten aus eigenen Mitteln oder erwirtschafteten Gewinnen zu stemmen – das zeigt auch Kreditgebern, dass du selbst an das Projekt glaubst und reduziert deinen Kreditbedarf. Nimm aber nicht dein gesamtes finanzielles Polster: Ein gesundes Maß Eigenkapital verbessert die Bonität, aber behalte auch Rücklagen für deinen laufenden ersten Betrieb.
Bankkredit aufnehmen: Ein klassischer Bankkredit ist für viele Erweiterungen die erste Wahl. Bereite dich hier gut vor: Ein überzeugender Businessplan für die zweite Filiale ist dein wichtigstes Argument, um die Bank zu überzeugen. In diesem Businessplan solltest du die Geschäftsidee der neuen Filiale beschreiben, eine Marktanalyse (Standort, Konkurrenz, Zielgruppe) präsentieren und Finanzprognosen aufstellen. Zeige, wie du mit dem zweiten Standort zusätzliche Umsätze generieren willst und dass diese ausreichen, um die Kreditraten zu bedienen. Nutze Zahlen deines ersten Eiscafés, um Seriosität zu untermauern – z.B. Entwicklung von Umsatz und Gewinn, Besucherzahlen, Durchschnittsbon etc. Deine Bank wird sehen wollen, dass du aus dem ersten Standort gelernt hast und das Erfolgsrezept reproduzieren kannst.
Tipp: Sprich frühzeitig mit deiner Hausbank oder einem Finanzierungsexperten und lasse dich beraten, welche Kredite in Frage kommen. Möglicherweise gibt es spezielle Programme für Geschäftserweiterungen im Mittelstand. Bringe alle Unterlagen in Ordnung (Jahresabschlüsse, betriebswirtschaftliche Auswertungen) – Professionalität schafft Vertrauen bei Geldgebern.
Fördermittel und Zuschüsse prüfen: In Deutschland gibt es verschiedene Förderprogramme, die dir bei der Finanzierung helfen können. Informiere dich z.B. über die Angebote der KfW Bank (Kreditanstalt für Wiederaufbau) – dort gibt es Förderkredite für kleine und mittlere Unternehmen, die oft bessere Zinskonditionen bieten. Auch regionale Förderbanken oder Wirtschaftsförderungen (zum Beispiel auf Landesebene) unterstützen Expansionen, sei es durch zinsgünstige Darlehen, Bürgschaften zur Absicherung von Bankkrediten oder sogar Zuschüsse für bestimmte Investitionen (etwa Energieeffizienzmaßnahmen beim Umbau oder Schaffung von Arbeitsplätzen in bestimmten Regionen). Die IHK (Industrie- und Handelskammer) oder deine Hausbank können dir bei der Suche nach passenden Fördermitteln helfen. Zwar gibt es den klassischen Gründungszuschuss vor allem für die erstmalige Existenzgründung, doch auch für Wachstum und Festigung eines bestehenden Unternehmens sind Fördergelder verfügbar. Es lohnt sich, hier ein bisschen Recherche zu investieren oder einen Berater zurate zu ziehen.
Tipp: Erkundige dich bei deiner IHK nach Fördermittel-Beratungstagen oder nutze Online-Portale wie die Fördermitteldatenbank der KfW. Manchmal sind auch Bürgschaftsbanken der Bundesländer eine Hilfe, wenn dir Sicherheiten für einen Kredit fehlen – sie können gegenüber der Bank für einen Teil des Kredits bürgen.
Weitere Finanzierungswege: Falls Bank und Fördermittel nicht den vollen Bedarf decken, denke kreativ: Vielleicht gibt es Investoren im Bekanntenkreis oder Familienmitglieder, die an dein Vorhaben glauben und sich beteiligen möchten – achte aber darauf, klare vertragliche Regelungen zu treffen, um Freundschaft und Geschäftliches sauber zu trennen. Auch Crowdfunding kann je nach Konzept eine Möglichkeit sein: Wenn du z.B. mit deinem zweiten Standort etwas Besonderes vorhast (ein innovatives Eiskonzept, ein Café mit sozialem Mehrwert etc.), könnte eine Crowdfunding-Kampagne sowohl Geld einsammeln als auch Marketingeffekte haben. Allerdings erfordert Crowdfunding viel Aufwand in der Vorbereitung und Kommunikation, und es ist keine Garantie, dass genug zusammenkommt – daher eher als ergänzende Idee sehen.
Merke: Unterschätze nie den finanziellen Aufwand einer Expansion. Es ist verlockend zu glauben, der zweite Laden wird den Gewinn einfach verdoppeln – in der Praxis steigen die Kosten oft sofort, der Umsatz aber muss sich erst aufbauen. Geh also auf Nummer sicher und plane lieber etwas konservativer. Ein solides finanzielles Fundament nimmt dir den Druck in der Startphase der neuen Filiale und lässt dich ruhiger schlafen.
Gutes Personal ist in jedem Eiscafé entscheidend – leckeres Eis allein reicht nicht, wenn der Service unfreundlich ist oder die Abläufe chaotisch sind. Mit einer zweiten Filiale steigt dein Personalbedarf deutlich. Du musst neue Mitarbeiter finden, das bestehende Team möglicherweise neu organisieren und generell deine Rolle als Arbeitgeber ausweiten.
Mache dir frühzeitig einen Plan, welche Positionen in der neuen Filiale besetzt werden müssen. Benötigst du zusätzliches Thekenpersonal, Servicekräfte für die Terrasse, Eisproduzenten in der Küche, vielleicht jemanden fürs Backoffice oder die Buchhaltung, weil mehr Papierkram anfällt? Gerade eine leitende Kraft vor Ort (Filialleiter/in) ist – wie oben erwähnt – eine Überlegung wert, damit du nicht permanent an zwei Orten gleichzeitig sein musst. Überlege auch, ob du Mitarbeiter aus deiner ersten Filiale zeitweise oder dauerhaft in den neuen Standort versetzen willst. Manchmal ist es sinnvoll, einen erfahrenen Kollegen in den ersten Wochen in der zweiten Filiale einzusetzen, um die neuen Leute nach deinen Standards einzuarbeiten. Kläre das aber transparent mit allen Beteiligten, damit niemand am Ende frustriert ist (z.B. weil er lieber im alten Team geblieben wäre).
Starte die Personalsuche möglichst früh, idealerweise schon während der Bau- oder Renovierungsphase des neuen Cafés. Gute Leute zu finden kann dauern – insbesondere in der Gastronomie, wo vielerorts Fachkräftemangel herrscht. Nutze vielfältige Kanäle, um Personal zu rekrutieren: klassische Stellenanzeigen (Lokalzeitung, Online-Jobportale), Aushang im Schaufenster („Wir stellen ein – Verstärkung gesucht für unser neues Eiscafé!“), Social Media Posts, und vor allem persönliche Netzwerke. Vielleicht kennst du studentische Aushilfen, die jemanden kennen, der einen Job sucht, oder du fragst bei bestehenden Mitarbeitern, ob sie Freunde/Bekannte mit Gastro-Erfahrung haben. Ein Infotag oder ein kleines Bewerber-Event im bestehenden Eiscafé kann auch spannend sein: Interessenten probieren dein Eis und erfahren gleich mehr über den Job und dich als Chef.
Hüte dich vor dem typischen Fehler, Personal in letzter Minute und unter Zeitdruck einzustellen. Es ist nachvollziehbar, dass du schnell besetzen möchtest, damit die neue Filiale sofort loslegen kann. Aber bedenke: Schlecht qualifiziertes oder unmotiviertes Personal ruiniert dir schnell den Ruf – gerade an einem neuen Standort, wo du erst noch Stammkunden gewinnen musst. Nimm dir Zeit für Vorstellungsgespräche und Probearbeiten. Prüfe nicht nur Fachkenntnisse (kann jemand Eisportionieren, Milchshakes machen, Kassieren etc.), sondern auch die Soft Skills: Passt die Person ins Team, ist sie freundlich, kann sie auf Menschen zugehen? Lieber arbeitest du in den ersten Wochen mit einem etwas unterbesetzten Team, das dafür top engagiert ist, als mit voller Mannschaft, von der aber ein Teil unzuverlässig oder ungeeignet ist.
Zwei Filialen bedeuten, dass du als Chef nicht immer überall sein kannst. Das erfordert Vertrauen und eine gute Personalführung. Sorge dafür, dass jeder Mitarbeiter seine Aufgaben und Verantwortlichkeiten genau kennt. Etabliere eine Unternehmenskultur, die an beiden Standorten gelebt wird: z.B. „Bei uns wird jeder Kunde mit einem Lächeln begrüßt“ oder „Sauberkeit und Hygiene haben oberste Priorität“. Solche Werte musst du vorleben und immer wieder kommunizieren. Es kann hilfreich sein, Team-Meetings mit allen Mitarbeitern aus beiden Filialen gemeinsam abzuhalten, vielleicht monatlich oder zu besonderen Anlässen (z.B. Saisonstart im Frühling), damit ein Gemeinschaftsgefühl entsteht und kein „Filiale A gegen Filiale B“-Denken. Wenn die Distanz groß ist, kann auch ein digitales Meeting sinnvoll sein.
Biete deinen Mitarbeitern Entwicklungsmöglichkeiten. Vielleicht kann einer deiner Eisverkäufer sich zum Schichtleiter hocharbeiten oder eine Mitarbeiterin übernimmt zusätzlich die Social-Media-Betreuung für beide Filialen – solche Chancen binden gute Leute an dich. Lobe und erkenne gute Leistung an, in jeder Filiale gleichermaßen, damit sich keiner benachteiligt fühlt. Und nicht zuletzt: Plane ausreichend Personalreserven ein. Beide Cafés parallel zu führen bedeutet auch, Doppel-Ausfälle abzufangen, z.B. wenn gleichzeitig in Filiale 1 jemand krank ist und in Filiale 2 jemand Urlaub hat. Eine vorausschauende Dienstplanung ist hier Gold wert, damit du nicht eines Tages selbst sieben Tage die Woche Doppelschichten schieben musst.
Denke daran, alle rechtlichen Vorgaben als Arbeitgeber einzuhalten, insbesondere wenn dein Personalstamm wächst. Dazu gehört, dass jeder neue Mitarbeiter korrekt beim Finanzamt und bei den Sozialversicherungsträgern angemeldet wird (Krankenversicherung, Rentenversicherung etc.), dass ihr schriftliche Arbeitsverträge schließt und die Arbeitszeiten erfasst werden (gerade in der Gastronomie sind Arbeitszeitgesetze und Pausenregelungen wichtig). Achte darauf, den Mindestlohn einzuhalten (und ggf. Zuschläge für Sonn- und Feiertage zu zahlen, falls relevant). Mit mehr Personal können auch neue Schwellenwerte erreicht werden, z.B. muss ab einer gewissen Mitarbeiterzahl eine Unfallversicherung (Berufsgenossenschaft) sowieso da sein – was sie aber wahrscheinlich schon für die erste Filiale ist. Halte Rücksprache mit deinem Steuerberater oder einer Fachkraft, damit in Sachen Lohnabrechnung, Lohnsteuer und Sozialabgaben alles korrekt läuft. Nichts wäre schlimmer, als mitten in der Expansionsphase Ärger mit Behörden wegen Meldeversäumnissen oder Nachzahlungen zu bekommen.
Tipp: In der Gastronomie gibt es oft hohe Fluktuation. Sei also stets auf der Suche nach Talenten und halte Bewerbungen, die du nicht sofort brauchst, in Evidenz. Es schadet nie, einen kleinen Puffer an Aushilfen zu haben, die einspringen können. Und denke daran: Zufriedene Mitarbeiter bleiben länger – also schaffe ein angenehmes Arbeitsklima, zahle fair, und behandle dein Team mit Wertschätzung. Dann erzählen sie auch ihren Freunden, dass es toll ist bei dir zu arbeiten, und du hast künftig weniger Probleme, offene Stellen zu besetzen.
Auch wenn es trocken klingt: Die Bürokratie darf bei einer Expansion nicht vergessen werden. In Deutschland gibt es klare Vorgaben, was beim Eröffnen einer zusätzlichen Filiale rechtlich und steuerlich zu tun ist. Hier ein Überblick, worauf du achten solltest:
Jede neue Betriebsstätte musst du beim zuständigen Gewerbeamt anmelden. Wenn deine zweite Filiale in derselben Stadt liegt wie die erste, reicht oft eine Erweiterungsanzeige deines bestehenden Gewerbes. Ist sie in einer anderen Stadt oder Gemeinde, musst du dort ein Gewerbe für eine Zweigniederlassung oder Betriebsstätte anmelden. Das klingt kompliziert, heißt aber im Grunde: Du meldest an, dass dein bestehendes Unternehmen nun auch unter neuer Adresse tätig ist. Falls du im Handelsregister eingetragen bist (z.B. als GmbH oder eingetragener Kaufmann), muss eventuell auch dort die neue Filiale als Zweigniederlassung eingetragen werden. Dein Steuerberater oder die IHK können dir genau sagen, welche Schritte für deine Rechtsform nötig sind.
Betreibst du dein Eiscafé rein als Eisdiele mit alkoholfreien Getränken, brauchst du keine klassische Gaststättenkonzession. Sobald jedoch Alkohol ausgeschenkt wird (z.B. ein Schuss Amaretto zum Spaghettieis oder Sekt im Aperol-Spritz auf deiner Sommerterrasse), benötigst du eine Gaststättenerlaubnis für den neuen Standort. Diese musst du bei der Gemeinde beantragen, oft in Verbindung mit einem Führungszeugnis und einer Unbedenklichkeitsbescheinigung vom Finanzamt. Kläre außerdem Punkte wie: Darfst du Außenbestuhlung aufstellen (braucht oft eine Sondernutzungserlaubnis für den Gehweg)? Entspricht der Laden den baulichen Vorgaben (Fluchtwege, Toiletten für Gäste, ggf. behindertengerechter Zugang)? Die meisten dieser Dinge hast du schon bei der ersten Filiale durchgemacht, aber vergiss nicht, dass sie für jeden Standort neu bewertet werden. Gerade Hygienevorschriften (Lebensmittelhygiene, Kühlketten, Reinigungspläne) und der Umgang mit Allergenen etc. müssen im neuen Laden ebenso gewährleistet sein – oft schaut das Gesundheitsamt kurz nach Eröffnung vorbei. Sei darauf vorbereitet mit blitzsauberer Küche, Hygiene-Dokumentation und geschultem Personal.
Informiere unbedingt auch dein Finanzamt über die Eröffnung der zweiten Filiale. In der Regel läuft das automatisch über die Gewerbeanzeige – das Finanzamt erfährt davon und ordnet es deinem bestehenden Steuerkonto zu. Es bleibt ja meist ein Unternehmen (außer du gründest bewusst eine separate Firma für die Filiale, was unüblich ist für eine einzelne Erweiterung). Dennoch ändert sich ggf. die Betriebsstättennummer oder falls du Lohnsteuer für Mitarbeiter abführst, brauchst du für den neuen Standort eine zusätzliche Betriebsstätten-Nummer bei der Lohnsteueranmeldung. Dein Steuerberater wird die monatliche Buchhaltung anpassen müssen, damit Umsätze und Aufwendungen je Filiale erfasst werden. Außerdem: Wenn du bisher vielleicht ein Kleinunternehmer warst (keine Umsatzsteuer ausgewiesen, weil Umsatz unter 22.000 € im Vorjahr), dann wird das mit zwei Filialen ziemlich sicher hinfällig – die Umsatzgrenze wirst du überschreiten. Stelle dich also darauf ein, dass du nun Umsatzsteuer ausweisen und ans Finanzamt abführen musst, falls das nicht längst der Fall ist. Plane die Preise und Kalkulation entsprechend, damit es keine Überraschung gibt.
Zwei Filialen bedeuten mehr Buchungen, mehr Belege, mehr Kassenabschlüsse. Es steigt die Gefahr, dass in der Hektik Fehler passieren oder man den Überblick verliert. Richte am besten von Anfang an eine saubere Buchführungsstruktur ein. Das heißt z.B.: Jeder Standort führt ein eigenes Kassenbuch, damit die Einnahmen getrennt dokumentiert sind. Bewahre Rechnungen für Einkauf getrennt nach Filiale auf (oder vermerke zumindest darauf, für welchen Standort der Einkauf war). So kannst du am Jahresende genau nachvollziehen, wie jede Filiale gelaufen ist – und solltest du einmal dem Finanzamt Rede und Antwort stehen müssen, ist alles ordentlich getrennt. Möglicherweise überschreitet dein Unternehmen mit zwei Filialen nun auch gewisse Schwellenwerte (z.B. 600.000 € Umsatz oder 60.000 € Gewinn pro Jahr), ab denen die doppelte Buchführung und Bilanzierung Pflicht werden, falls du bislang als kleiner Gewerbetreibender nur eine Einnahmen-Überschuss-Rechnung gemacht hast. Lass dich auch hier vom Steuerberater beraten, damit du fristgerecht umstellst, wenn nötig. Es kann auch sinnvoll sein, freiwillig auf professionellere Buchhaltung umzusteigen, um bessere Kontrolle zu haben.
Mehr Umsatz heißt auch möglicherweise mehr Gewerbesteuer. Die Gewerbesteuer wird von jeder Gemeinde erhoben, in der du eine Betriebsstätte hast. Wenn deine Filialen in verschiedenen Städten liegen, wird dein Gewinn am Jahresende anteilig aufgeteilt (das geschieht im Steuerbescheid automatisch anhand bestimmter Kennziffern, etwa Lohnsumme und Umsätzen je Filiale). Das musst du nicht manuell machen, aber sei dir bewusst, dass du mit einer zweiten Filiale auch in einer zweiten Gemeinde steuerpflichtig wirst. Halte daher Rücklagen für Steuerzahlungen zurück, gerade wenn du Gewinnsprünge erwartest.
Prüfe alle bestehenden Versicherungen und passe sie an: Deine Betriebshaftpflicht muss um den neuen Standort erweitert werden (damit auch dort Schäden abgedeckt sind, z.B. wenn ein Gast stürzt oder sich an heißem Kaffee verbrüht). Falls du eine Inhaltsversicherung für Inventar hast (gegen Einbruch, Feuer, Wasserschaden), melde die neue Filiale mit dem dortigen Inventar an, damit es mitversichert ist. Ebenso brauchst du für jedes Ladenlokal separate Verträge/Abos: z.B. für Müllentsorgung, ggf. GEMA-Gebühren (wenn du Musik spielst im Café), Telefon/Internetanschluss, Wartungsverträge für Kaffeemaschine oder Eisvitrine etc. Kümmere dich rechtzeitig, dass am Tag X, wenn eröffnet wird, Strom, Wasser, Internet da sind und alle Verträge laufen.
Tipp: Die rechtlichen Anforderungen klingen überwältigend, aber du musst sie nicht allein schultern. Nutze die Unterstützung von Fachleuten: Ein Gespräch mit einem Gründungs- oder Unternehmensberater kann dir helfen, nichts Wichtiges zu übersehen. Die IHK bietet oft Checklisten für Filialgründungen oder berät zu Genehmigungen. Und ein guter Steuerberater ist in der Wachstumsphase Gold wert – er kann dich auch steuerlich optimieren (z.B. Investitionen so timen, dass du Abschreibungen ideal nutzt, oder schauen, ob es Sinn macht, dein Unternehmen nun in eine andere Rechtsform zu überführen, etwa eine GmbH, um Haftung zu begrenzen). Das mag im ersten Moment nach zusätzlichen Kosten klingen, aber Fehler zu korrigieren oder Strafen wegen Versäumnissen zu zahlen, wären weitaus teurer.
Mit zwei Standorten ändert sich die Art und Weise, wie du dein Unternehmen führen musst. Als Inhaber eines einzelnen Eiscafés konntest du wahrscheinlich vieles selbst im Blick behalten: Du warst vor Ort, hast die Kasse überprüft, die Mitarbeiter eingearbeitet, vielleicht sogar selbst Eis hergestellt und dich um die Kunden gekümmert. Bei mehreren Standorten ist Organisation das Zauberwort – du musst Abläufe schaffen, die auch funktionieren, wenn du nicht überall gleichzeitig sein kannst.
Überlege dir, wie du die Führungsaufgaben verteilst. Kannst (oder möchtest) du weiterhin jeden Tag selbst in einer Filiale stehen? Wahrscheinlich nicht im selben Maße wie früher. Viele expandierende Eiscafé-Besitzer entscheiden sich, in jeder Filiale einen Filialleiter einzusetzen – jemanden, der dein Vertrauen genießt und vor Ort die Verantwortung übernimmt, wenn du abwesend bist. Das könnte ein langjähriger Mitarbeiter aus deinem ersten Café sein, den du beförderst, oder eine erfahrene neue Kraft, die du gezielt als Standortleitung einstellst. Wichtig ist, dass diese Person deine Werte teilt und in deinem Sinne Entscheidungen treffen kann. Du wirst lernen müssen, Aufgaben zu delegieren: Vom Bestellwesen über die Personalplanung bis zur Qualitätssicherung vor Ort. Anfangs mag es Überwindung kosten, Verantwortung abzugeben, aber es ist unerlässlich, um beide Filialen erfolgreich zu führen.
Etabliere klare Kommunikationswege zwischen dir und beiden Standorten. Regelmäßige Meetings – ob persönlich, telefonisch oder per Videocall – stellen sicher, dass du über alles Wichtige informiert bist. Zum Beispiel könntest du wöchentliche Lageberichte von jeder Filiale anfordern: Wie liefen die Umsätze, gab es Probleme mit Geräten, welche Eissorten liefen gut, wo gibt es Engpässe oder Mitarbeiter-Themen? Gleichzeitig solltest du Neuigkeiten, Aktionen oder Änderungen zentral an beide Teams weitergeben, damit alle auf dem gleichen Stand sind. Vielleicht richtest du eine gemeinsame Chat-Gruppe oder ein digitales schwarzes Brett ein, wo Informationen schnell geteilt werden (z.B. Urlaubsvertretungen, Einsatzpläne, neue Rezepturen). Eine transparente Kommunikation beugt Missverständnissen vor und gibt deinen Mitarbeitern Sicherheit.
Was in Filiale 1 gut funktioniert, soll auch in Filiale 2 klappen – das heißt, Prozesse standardisieren. Erstelle Checklisten und Leitfäden für die täglichen Abläufe: Öffnen und Schließen des Ladens, Reinigung, Zubereitung der Eisbecher, Bedienung an der Theke, Umgang mit Beschwerden etc. Jeder Mitarbeiter sollte wissen, wie ihr in eurem Eiscafé Dinge handhabt, egal an welchem Standort er gerade ist. Wenn Kunden in deiner neuen Filiale die gleiche positive Erfahrung machen wie in der ersten, hast du es richtig gemacht. Einheitliche Prozesse helfen außerdem neuen Mitarbeitern, sich schneller zurechtzufinden, und erleichtern dir die Kontrolle, da du Soll-Vorgaben hast, an denen du messen kannst.
Nutze digitale Tools, um den Betrieb standortübergreifend zu managen. Ein gemeinsames Kassensystem oder Warenwirtschaftssystem kann z.B. helfen, Verkaufszahlen beider Filialen in Echtzeit zu verfolgen und Lagerbestände zu überwachen. Du siehst dann z.B., welche Eissorte wo besonders gefragt ist, und kannst deine Produktion oder Bestellung entsprechend anpassen. Auch die Buchhaltung lässt sich so aufsetzen, dass du zwar getrennte Auswertungen pro Filiale hast (um die Rentabilität jedes Standorts zu sehen), aber dennoch alles in einer Software konsolidiert ist. Moderne Kassensysteme bieten oft Cloud-Lösungen, mit denen du per Smartphone den Tagesumsatz jeder Filiale checken kannst – so hast du auch aus der Ferne ein Auge auf den Laden. Für die Personalplanung gibt es Software, die Schichtpläne für mehrere Standorte koordiniert und Urlaubsüberschneidungen vermeidet. Solche Tools kosten zwar etwas, sparen dir aber Zeit und Nerven und reduzieren Fehler, wenn du nicht mehr bei jedem Prozess selbst dabei sein kannst.
Bei zwei Filialen stellt sich die Frage, wie du Eisproduktion und Warenlogistik organisierst. Produzierst du dein Eis weiterhin komplett in der ersten Filiale und lieferst es täglich zur zweiten? Oder bekommt jede Filiale ihre eigene kleine Eisküche? Beide Varianten können funktionieren: Eine zentrale Produktion (z.B. in der Hauptfiliale oder in einem separaten Produktionsraum) hat den Vorteil, dass du die Qualität sehr einheitlich halten und größere Mengen effizienter herstellen kannst. Außerdem musst du vielleicht teure Spezialmaschinen nur einmal anschaffen und nicht doppelt. Allerdings fallen dann Transportwege an (denk an passende Kühltransporter und Hygienebedingungen beim Transport). Eine dezentrale Produktion in jeder Filiale bietet maximale Frische vor Ort und Unabhängigkeit – aber du brauchst geschultes Personal und Ausstattung an beiden Standorten, und das Rezept muss minutiös gleich umgesetzt werden, damit das Eis identisch schmeckt. Entscheide dich je nach Größe deines Betriebs und Know-how deiner Mitarbeiter. Manche Eisdielen machen z.B. ihre Basis-Eismasse zentral und reifen sie dort vor, und in der Filiale werden dann nur noch Zutaten zugegeben und das Eis gefroren – find heraus, was praktikabel ist. Ebenso beim Waren-Einkauf: Du kannst beide Filialen gemeinsam betrachten, größere Mengen beim Lieferanten bestellen (Mengenrabatte!) und dann aufteilen. Hier ist es hilfreich, wenn du ein System hast, das dir Bestände und Bedarfe anzeigt, damit weder die eine Filiale im Hochsommer ohne Waffeln dasteht, noch die andere viel zu viel Gelato-Behälter im Lager hortet.
Tipp: Führt eine Art „Probelauf“ durch, bevor die zweite Filiale offiziell öffnet. Gehe mit deinem Kernteam die Abläufe durch, testet das Zusammenspiel, lasst vielleicht Familie oder Freunde einen Tag zur Probe „Kunde“ spielen. So könnt ihr Engpässe in der Organisation erkennen und glätten, bevor echte Kunden im Laden stehen. Diese Generalprobe gibt dir außerdem mehr Sicherheit, dass alles funktioniert, selbst wenn du am Eröffnungstag vielleicht gerade zwischen den beiden Läden pendelst.
Ein erfolgreiches Eiscafé lebt von Qualität und Wiedererkennbarkeit – deine Kunden lieben vermutlich bestimmte Sorten, die Atmosphäre, vielleicht ein besonderes Deko-Element oder einfach den freundlichen Umgangston deines Teams. Wenn du nun expandierst, gilt es, diese Erfolgsfaktoren systematisch zu übertragen, sodass dein Konzept skalierbar wird. Stell dir vor, du würdest eines Tages nicht nur zwei, sondern zehn Filialen haben – was müsste dann wie geregelt sein? Denke in diese Richtung, auch wenn es erstmal „nur“ Nummer zwei ist.
Nimm dir die Zeit, alle wichtigen Abläufe in deinem Betrieb aufzuschreiben und zu standardisieren. Erstelle ein Betriebshandbuch oder zumindest einzelne Anweisungen für Kernprozesse. Zum Beispiel: Wie genau wird das Eis hergestellt (Rezepturen mit Mengenvorgaben, Herstellungszeiten, Lagerung)? Wie werden Waffeln gelagert, wie oft backst du frische aus (falls du das anbietest)? Wie erfolgt die tägliche Kassenabrechnung und was passiert mit den Einnahmen (Bankwege, Tresor etc.)? Welche Schritte gibt es beim Öffnen morgens (Maschinen anstellen, Probe-Eis drehen zum Testen der Konsistenz, Tische wischen…) und beim Schließen abends (Abschließen, Kühlhaus kontrollieren, Kasse zählen)? Je klarer diese Abläufe definiert sind, desto einfacher können andere sie übernehmen, und desto einheitlicher läuft dein Unternehmen – fast wie bei einem Franchise, nur dass es eben deine eigenen Filialen sind. Das bedeutet nicht, dass alles starr und unflexibel sein soll; natürlich wird es Unterschiede geben (jede Filiale hat z.B. eventuell anderes Publikum und Stoßzeiten). Aber die Kern-DNA deines Eiscafés sollte überall spürbar sein.
Nutze die Dokumentation der Prozesse, um neue Mitarbeiter einzuarbeiten. Führ in der Anfangsphase der zweiten Filiale intensives Training durch: Lass dein neues Team – idealerweise mit Hilfe erfahrener Leute aus Filiale 1 – die Standards üben. Wie wird der Eisbecher dekoriert? Welche Begrüßungs- und Abschiedsformeln nutzt ihr? Wie sollen Beschwerden oder Sonderwünsche gehandhabt werden? Wenn jemand neu dazukommt, sollte er oder sie möglichst auch mal in der anderen Filiale hospitieren können, um das „Gesamtbild“ zu sehen. Ein systematisches Onboarding sorgt dafür, dass jeder Mitarbeiter schnell produktiv wird und weiß, was von ihm erwartet wird.
Überlege dir, inwieweit das Sortiment und die Preise in beiden Filialen gleich sein sollen. Meist empfiehlt es sich, ein einheitliches Angebot zu fahren – so erkennen Stammkunden sofort die Lieblingssorte oder den typischen Becher wieder, egal in welcher Filiale sie sind. Preislich sollte es keine Unterschiede geben, um Verwirrung oder gar Verärgerung zu vermeiden („Warum kostet der Spaghettieisbecher in Stadtteil X 50 Cent mehr als in Stadtteil Y?“). Falls es standort-spezifische Besonderheiten gibt (z.B. die neue Filiale hat weniger Platz, daher gibt es dort weniger Eissorten gleichzeitig im Angebot, oder sie liegt in einem Geschäftsviertel, wo es morgens mehr Kaffee- und Snackkunden gibt), dann integriere diese Unterschiede in dein Konzept, aber ohne den Markenkern zu verlieren. Vielleicht führst du in Filiale 2 einen neuen Eisbecher ein, der zum dortigen Publikum passt – das kannst du machen, achte aber darauf, dass es insgesamt zu deiner Marke passt. Deine Eiscafé-Marke sollte wiedererkennbar sein: vom Logo über die Mitarbeiterkleidung bis zur Art, wie die Eisbecher aussehen. Das schafft Vertrauen bei Kunden und erleichtert dir auch Marketing (du kannst z.B. für beide Filialen gemeinsame Werbematerialien nutzen, weil alles vom Look & Feel konsistent ist).
Denke immer einen Schritt voraus: Wenn diese zweite Filiale gut läuft, wäre dann theoretisch sogar eine dritte machbar? Selbst wenn du das nicht konkret planst, hilft diese Denkweise, professionelle Strukturen aufzubauen. Zum Beispiel könntest du eine kleine „Zentrale“ einrichten – was in deinem Fall vielleicht einfach dein Büro ist – von der aus zentrale Aufgaben gesteuert werden: Buchhaltung, Personalverwaltung, zentraler Einkauf, Marketingaktionen. So entlastest du die einzelnen Filialen von Verwaltungsarbeit und sie können sich aufs Tagesgeschäft konzentrieren. Manche Dinge kann man auch extern vergeben: etwa die Lohnbuchhaltung an ein Steuerbüro, oder das Grundrezept fürs Eis an einen Lieferanten, der dir die Eismixmasse liefert, die du dann „veredelst“. Überlege, welche Aufgaben du multiplizieren musst und wo du Synergien schaffen kannst. Eine einfache Maßnahme ist z.B. ein gemeinsamer Warenlagerort (falls die Filialen nah beieinander liegen) oder zumindest gemeinsame Lieferbestellungen – das erleichtert das Handling, wenn nicht jede Filiale separat alles managen muss.
Baue ein einfaches Kennzahlensystem auf, um die Performance der Filialen zu vergleichen und zu steuern. Das kann anfangs simpel sein: täglicher Umsatz, Anzahl verkaufter Eis pro Tag, Wareneinsatzquote (wie viel Wareneinkauf in % vom Umsatz), Personalkostenquote, vielleicht Kundenzufriedenheit (z.B. durch Online-Bewertungen oder Feedback-Kärtchen). Indem du diese Zahlen regelmäßig anschaust, erkennst du frühzeitig, wenn irgendwo etwas aus dem Ruder läuft. Wenn Filiale 2 z.B. einen viel höheren Wareneinsatz hat als Filiale 1, stimmt eventuell was im Prozess nicht (mehr Verluste, zu große Portionen, etc.). Standards helfen dir hier: Wenn beide Filialen die gleiche Rezeptur und Portionsgröße haben, sollten solche Kennzahlen ähnlich sein – Abweichungen geben Hinweis, wo du nachjustieren musst.
Tipp: Bleib trotzdem flexibel und offen für Verbesserungen. Manchmal zeigt sich, dass ein Prozess, den du in Filiale 1 seit Jahren so machst, in Filiale 2 optimiert wurde (vielleicht hat ein neuer Mitarbeiter eine clevere Idee). Skalierbarkeit bedeutet nicht, stur an Altem festhalten, sondern gute Ideen multiplizieren. Habe also ein offenes Ohr für dein Team: Lass sie ruhig Vorschläge machen, wie man Arbeitsabläufe schlanker oder kundenfreundlicher gestalten kann. Wenn es sinnvoll ist, führe es als neuen Standard in allen Filialen ein. So entwickelst du dein Unternehmen kontinuierlich weiter.
Bei der Eröffnung deiner zweiten Eiscafé-Filiale kannst du auf einen großen Vorteil bauen: Du hast bereits eine bekannte Marke und einen bestehenden Kundenstamm von Filiale 1. Diesen Schwung gilt es für das Marketing des neuen Standorts zu nutzen. Gleichzeitig musst du in der neuen Umgebung neue Kunden auf dich aufmerksam machen. Hier einige Marketing-Strategien, die sich bewährt haben:
Informiere die Fans deines ersten Eiscafés über die neue Filiale. Nutze alle Kanäle, die du hast: Ein Aushang oder Flyer im ersten Laden („Wir eröffnen bald in XYZ – komm uns besuchen!“), Beiträge auf deinen Social-Media-Seiten (Facebook, Instagram) mit Updates zur neuen Filiale, vielleicht ein Countdown zur Eröffnung. Hast du eine E-Mail-Liste oder WhatsApp-Broadcast für Kunden? Verschick eine freundliche Ankündigung. Deine bestehenden Kunden sind die besten Botschafter – viele werden es weitersagen oder vielleicht sogar zur Eröffnung mit Freunden vorbeikommen. Mund-zu-Mund-Propaganda ist in der Eiscafé-Welt unschätzbar wertvoll, und zufriedene Stammkunden empfehlen dich gern weiter. Ermuntere sie dazu, z.B. indem du sagst: „Erzählt euren Freunden in [Neuer Standort], dass es uns bald auch dort gibt!“. Vielleicht gibst du auch kleine Eröffnungs-Gutscheine in der ersten Filiale aus („Bring diesen Gutschein mit zur neuen Filiale und erhalte eine Kugel gratis“) – so schickst du Bestandskunden direkt rüber und belohnst sie. Übrigens helfen dir auch neue Trends, bekannt zu werden. Einen guten Überblick findest du in unserer Zusammenfassung, der neuesten Eis-Trends für 2026.
Nicht alle in der neuen Gegend kennen dich bereits, also musst du dort lokal Präsenz zeigen. Klassische Maßnahmen funktionieren hier gut: Verteile Flyer in der Nachbarschaft, schalte ggf. eine kleine Anzeige im örtlichen Stadtteil-Magazin oder der Zeitung zur Eröffnung. Ein großes „Wir eröffnen am …“-Banner am neuen Laden (sofern baulich möglich) zieht schon vorab Blicke auf sich. Auch Postwurfsendungen im direkten Umkreis (ein Eröffnungsangebot in alle Briefkästen der Umgebung) können funktionieren, insbesondere in Wohngebieten. Bereite ein paar Eröffnungsangebote vor, die neugierig machen, z.B. „Zur Eröffnung jeder Spaghettieis-Becher 1 € günstiger“ oder „Happy Hour in der ersten Woche: 2 Kugeln zum Preis von 1 von 17-18 Uhr“. Solche zeitlich begrenzten Aktionen locken die Leute initial an – wenn dein Eis und Service überzeugen, kommen sie auch danach zum Normalpreis wieder. Noch mehr Infos, wie du zum Kundenmagneten wirst, findest du hier.
Mache die Eröffnung selbst zu einem Event. Das muss kein riesiges Spektakel sein, aber ein paar kleine Highlights sorgen für Aufmerksamkeit. Du könntest z.B. einen Live-Eismacher zeigen (jemand rührt frische Eiscreme an einer mobilen Station vor dem Laden), oder Gratis-Proben neuer Sorten an Passanten verteilen. Vielleicht spielt eine kleine lokale Band oder ein DJ Musik am Eröffnungstag, um Stimmung zu schaffen. Bunte Luftballons, Deko und ein strahlendes Team in neuen Shirts mit dem Filialnamen sorgen für eine einladende Atmosphäre. Lade Presse und lokale Blogger ein – viele lokale Zeitungen oder Onlineportale berichten gern über neue Läden in der Stadt, vor allem, wenn es etwas Besonderes ist (z.B. „Neues Eiscafé bringt trendiges vegane Eis nach XY“ oder Ähnliches). Bereite eine kleine Pressemitteilung vor, in der du dich und dein Konzept vorstellst, und schick die ein paar Tage vor Eröffnung an die Lokalredaktionen. Mit etwas Glück steht am Eröffnungstag ein Fotograf vor der Tür oder es erscheint ein netter Artikel, was dir sofort Bekanntheitsschub gibt.
Nutze Social Media intensiv, um die Entstehung der zweiten Filiale zu dokumentieren. Menschen lieben Blick hinter die Kulissen. Poste z.B. Bilder vom Umbau („Heute streichen wir in Farbe XY“), vom ersten Probeeis, das in der neuen Theke liegt, vom Team beim Kennenlernen etc. Das baut Vorfreude auf. Richte für die neue Filiale Google My Business bzw. Google Maps Einträge ein, damit dich Leute online finden, Öffnungszeiten sehen und Bewertungen abgeben können. Gleiches gilt für Plattformen wie Yelp oder TripAdvisor, falls die in deiner Gegend genutzt werden. Je früher du online sichtbar bist, desto besser. Instagram ist für Eisdielen ideal: Schöne Bilder von Eiskreationen sprechen sich rum. Vielleicht machst du eine kleine Kampagne wie „Gewinne ein Jahr lang jeden Monat einen Eisbecher frei!“ indem Leute einen bestimmten Eröffnungspost teilen oder Freunde markieren. Solche Gewinnspiele können kurzzeitig die Reichweite erhöhen.
Nach der Anfangsphase solltest du synergetisch denken: Du hast nun zwei Standorte – wie kannst du das für Marketing nutzen? Zum Beispiel mit einer Stempelkarte oder Bonuskarte, die in beiden Filialen gilt („Sammle 10 Kugeln über beide Eiscafés hinweg und erhalte den nächsten Becher gratis“). Dadurch fühlen sich Kunden zu deinem gesamten Unternehmen zugehörig, nicht nur zu Standort A oder B. Du kannst auch saisonale Aktionen parallel fahren, sodass eine gewisse Einheitlichkeit da ist (z.B. Sommeraktion „Erdbeer-Woche“ in beiden Läden). Wenn der neue Standort weiter weg ist, macht gemeinsame Werbung natürlich nur begrenzt Sinn – dann fokussiere pro Standort. Aber du als Marke kannst online immer beide ansprechen („Ab heute gibt’s Maracuja-Sorbet – kommt vorbei in Filiale X oder Y“).
Tipp: Achte darauf, dass das Marketingversprechen mit der Realität übereinstimmt. Wenn du groß trommelst, dass in der neuen Filiale supertolles Eis wartet, dann enttäusche die neugierigen Gäste nicht. Sorge gerade in den ersten Wochen dafür, dass Service, Sauberkeit und Qualität on point sind – das beste Marketing sind begeisterte Besucher, die ihren Freunden erzählen: „Die neue Eisdiele ist echt klasse, genauso gut wie die erste!“ Reagiere zudem schnell auf Feedback, besonders online: Bedanke dich für positive Bewertungen und geh konstruktiv mit Kritik um. Das zeigt Professionalität und Kundennähe, was heute Teil des Marketings ist.
Jede Expansion ist eine Gratwanderung. Selbst erfahrene Gastronomen machen Fehler, wenn sie wachsen. Hier sind einige typische Stolperfallen bei der Eröffnung einer zweiten Filiale und Tipps, wie du sie umgehen kannst:
Aus Euphorie über den Erfolg der ersten Filiale stürzen sich manche zu schnell in die zweite. Vielleicht hast du schon lange Warteschlangen und denkst, das muss ich nutzen. Doch ohne gründliche Planung (von Standortanalyse bis Finanzierung) wird die zweite Filiale zum Risiko. Vermeidung: Nimm dir die Zeit für einen soliden Businessplan und Vorbereitung, auch wenn es schwerfällt zu warten. Plane lieber ein paar Monate länger und durchdenke alles, bevor du unterschreibst.
Oft werden die Kosten für den neuen Laden zu optimistisch angesetzt. Man vergisst Posten wie Anlauffverluste, doppelte Lagerhaltung oder notwendige Renovierungen. Vermeidung: Kalkuliere mit Puffer, wie oben beschrieben. Überlege auch: Kann dein erster Laden notfalls finanziell aushelfen, wenn der zweite länger braucht, um profitabel zu sein? Hab einen Plan B für Geld (z.B. Kreditlinie bei der Bank), falls es knapp wird. Und lass dich nicht von einer einzelnen Zahl (z.B. niedrigere Miete) blenden – betrachte immer die Gesamtrechnung.
Ein häufiger Fehltritt ist, einen Standort zu wählen nur weil er günstig ist oder gerade verfügbar, ohne dass er wirklich ideal ist. Oder man expandiert in einen Ort, nur weil dort Platz ist, aber nicht weil die Nachfrage da ist. Vermeidung: Richte dich strikt nach den Ergebnissen deiner Standortanalyse. Wenn das Bauchgefühl noch so sehr „mach es!“ ruft – hör auch auf den Kopf. Lehn im Zweifel einen suboptimalen Standort ab, auch wenn es weh tut, und such weiter. Der falsche Laden kann dich auf Dauer mehr kosten (durch mangelnden Umsatz) als ein paar Monate längere Suche nach dem richtigen.
Wir haben es angesprochen: Falsche oder zu wenig Mitarbeiter können deiner neuen Filiale von Anfang an schaden. Ebenso fatal ist es, wenn du versuchst, selbst auf Dauer beide Filialen voll zu managen ohne Hilfe – Burnout lässt grüßen. Vermeidung: Stelle rechtzeitig und sorgfältig ein. Investiere in Schulung. Und delegiere Verantwortung an Schlüsselpersonen. Nimm Abschied von der Vorstellung, überall 100% selbst die Kontrolle zu haben. Stattdessen kontrolliere indirekt durch gute Auswahl der Führungskräfte und klare Standards. Achte auch darauf, dein Team nicht zu verheizen – wenn alle dauerüberlastet sind, leidet der Service. Lieber in Stoßzeiten eine Aushilfe mehr einplanen, als dass das Stammpersonal nach 3 Monaten die Segel streicht.
Manchmal glänzt der „neue Laden“ so sehr, dass der Inhaber all seine Energie hineingibt – und darüber die alte Filiale aus dem Blick verliert. Stammkunden könnten sich vernachlässigt fühlen, Qualität oder Service lassen vielleicht nach, wenn du dein bestes Personal zur Eröffnung abgezogen hast. Vermeidung: Schaffe eine Balance. Dein erster Standort ist die Grundlage deines Erfolgs, behandle ihn weiterhin mit größter Aufmerksamkeit. Teile deine Anwesenheit auf (z.B. Wochentage abwechselnd in den Filialen) oder lass dich von einem Familienmitglied/Partner vertreten, damit beide Läden Chef-Präsenz spüren. Kommuniziere offen mit Stammgästen in Filiale 1, dass du expandierst – viele werden Verständnis haben, aber freuen sich trotzdem, wenn sie sehen, dass ihre geliebte Eisdiele nicht plötzlich schlechter wird. Eventuell kannst du auch gerade den treuesten Kunden der ersten Filiale mit kleinen Aktionen danken (z.B. einer „Dankeschön-Woche“), um zu zeigen, sie bleiben wichtig.
Was in einem Laden funktioniert hat, klappt nicht automatisch in zweien ohne Anpassung. Beispiel: Bisher hast du Bestellungen telefonisch direkt mit dem Lieferanten gemacht, flexibel je nach Bedarf. Mit zwei Läden wird das chaotisch, wenn du keinen festen Rhythmus hast. Oder du hast Öffnungszeiten nach Gefühl gemacht – jetzt brauchst du feste Strukturen. Vermeidung: Erkenne, dass Expansion ein Umdenken erfordert. Sei bereit, alte Gewohnheiten zu überprüfen. Vielleicht musst du Planungsmeetings einführen, vielleicht eine Software benutzen, wo vorher Zettel gereicht haben. Diese Professionalisierung ist kein „Bürokratiemonster“, sondern hilft dir, den Überblick zu behalten. Mach dir klar: Du bist jetzt Unternehmer mit zwei Standorten, kein Einzelkämpfer mehr. Das erfordert etwas mehr Disziplin in den Abläufen.
Wenn zwei gut laufen, warum nicht gleich drei, vier…? Viele expandierende Unternehmer wollen dann rasch weiter wachsen und übernehmen sich dabei. Vermeidung: Gib deiner zweiten Filiale Zeit, sich zu etablieren. Konsolidiere dein Geschäft, lerne aus Fehlern und optimiere erst mal diese zwei Standorte. Wenn du irgendwann einen dritten hinzufügen willst, sollte Nummer zwei mindestens eine volle Saison (im Eiscafé-Fall: Sommer und Winter) durchlaufen haben, damit du wirklich weißt, wie sie performt. Ungeduld ist gefährlich – lieber nachhaltig wachsen als in drei Städten Baustellen haben.
Natürlich gibt es noch mehr mögliche Fehler, aber diese zählen zu den häufigsten. Wichtig ist: Fehler können passieren, man sollte nur daraus lernen und sie nicht wiederholen. Indem du dir diese Punkte bewusst machst, steigerst du die Chance, viele Stolpersteine von vornherein aus dem Weg zu räumen.
Neben all den sachlichen Faktoren – Standort, Geld, Personal, Prozesse – spielt auch deine persönliche Einstellung eine große Rolle beim erfolgreichen Expandieren. Eine zweite Filiale zu eröffnen ist nicht nur ein unternehmerischer Schritt, sondern auch ein Schritt in deiner eigenen Entwicklung als Unternehmerpersönlichkeit. Hier ein paar Gedanken zum Mindset und Erfahrungswerten aus der Praxis:
Die Tatsache, dass du eine zweite Filiale planst, zeigt, dass du Optimismus und Tatendrang hast – das ist gut so! Du weißt bereits, wie man ein Eiscafé erfolgreich führt, also traust du dir zu, es nochmal zu schaffen. Bewahre dir diese positive Grundeinstellung, denn sie wird dich durch schwere Phasen tragen. Gleichzeitig bleib realistisch: Es wird nicht alles von Tag eins an perfekt laufen. Vielleicht bleiben die Umsätze in der neuen Filiale anfangs hinter deinen Erwartungen, oder es tauchen unerwartete Probleme auf (ein wichtiger Mitarbeiter kündigt, eine Baumaßnahme vor der Tür schreckt Kunden ab etc.). Das ist normal. Erwarte also nicht gleich Wunder, sondern plane mit einer Anlaufzeit, in der du geduldig sein musst. Wenn du weißt, dass solche Durststrecken kommen können, werfen sie dich nicht aus der Bahn. Jede große Eisdiele-Kette hat mal mit einer zweiten Filiale angefangen und sicher Lehrgeld gezahlt – das gehört dazu.
Du hast mit dem ersten Eiscafé viel gelernt, aber die Expansion wird dir neue Lektionen erteilen. Sei darauf vorbereitet, wieder in die Rolle des Lernenden zu gehen. Vielleicht merkst du, dass dein Führungsstil angepasst werden muss, oder dass andere Verkaufsstrategien nötig sind. Nimm Feedback von Mitarbeitern und Kunden ernst und sei flexibel, dein Konzept nachzuschärfen. Erfolgreiche Unternehmer zeichnen sich dadurch aus, dass sie nie aufhören dazuzulernen. Lies Bücher oder Blogs über Gastronomie-Management, tausche dich mit anderen Café-Besitzern aus, hol dir ruhig mal einen professionellen Rat (z.B. gibt es erfahrene Eisdielen-Berater oder Branchenkenner, die man für einen Tag konsultieren kann). Dieses Invest in dich selbst hilft dir, mit dem Wachstumsschritt mental mitzuwachsen.
Als du dein erstes Eiscafé eröffnet hast, warst du sicherlich mit Herzblut dabei – du hast jede Geschmacksrichtung perfektioniert, dich über jede gute Tageskasse gefreut und mit jedem Stammgast geplauscht. Wenn man mehrere Filialen hat, droht manchmal das Feuer der Leidenschaft vom Verwaltungsaufwand erstickt zu werden. Plötzlich beschäftigst du dich mehr mit Einsatzplänen, Steuerfragen und Controlling als mit Eis-Rezepten und Kundengesprächen. Versuche, dir bewusst Zeit einzuräumen für das, was du liebst an deinem Geschäft. Vielleicht planst du fixe Tage ein, an denen du selbst in der Produktion stehst und neue Sorten kreierst, oder du setzt dich nachmittags bewusst mal eine Stunde in jede Filiale und sprichst mit Gästen. Diese Bodenhaftung hält die Freude hoch – und glückliche Chefs haben auch meist glücklichere Läden. Gleichzeitig: Lerne die administrativen Seiten zu mögen, indem du sie als Werkzeug siehst, deine Vision zu erreichen. Wenn dich Buchhaltung stresst, denk daran: Sie hilft dir zu verstehen, wo du Geld verdienst oder verlierst, und das ist spannend, weil du an den Stellschrauben drehen kannst.
Expansion muss nicht einsam sein. Baue dir ein Netzwerk auf von Leuten, die dich unterstützen. Das können zum einen natürlich deine Familie und Freunde sein, die dir den Rücken freihalten oder im Notfall auch mal im Laden aushelfen. Zum anderen aber auch geschäftlich: Kennst du andere Gastronomen, die Filialen eröffnet haben? Sprich mit ihnen über ihre Erfahrungen – viele teilen gern Tipps und ersparen dir so manchen Fehler. Vielleicht tut es gut, einen Mentor zu haben, der schon einen Schritt weiter ist. Scheue dich nicht, auch deine Mitarbeiter mit einzubeziehen: Ein engagierter Filialleiter oder eine langjährige Servicekraft kann dir auch emotional den Rücken stärken, indem ihr gemeinsam die Herausforderungen angeht. Delegieren heißt nicht nur Arbeit abgeben, sondern auch Vertrauen schenken – und das schafft oft eine starke Bindung im Team, die dich am Ende entlastet.
Wenn man expandiert, könnte man denken: „Ich hab’s drauf, die Leute lieben mein Eis, also werden sie mir überall die Bude einrennen.“ Hüte dich vor Überheblichkeit. Kundenloyalität muss immer wieder neu verdient werden. Gerade am neuen Standort hast du noch keine Loyalität, die musst du dir erst erarbeiten. Und am alten Standort musst du sie pflegen. Dankbarkeit und Demut gegenüber deinen Kunden sollten Teil deines Mindsets bleiben. Freu dich über jeden Gast – denn er sorgt mit dafür, dass dein Traum von mehreren Filialen Wirklichkeit bleibt. Dieses Mindset wirkt sich auch auf dein Team aus: Wenn der Chef jeden Kunden zu schätzen weiß, tun es die Mitarbeiter meist auch.
Nicht alles wird glattlaufen, und das ist okay. Wichtig ist, wie du mit Fehlern umgehst. Wenn in Filiale 2 anfangs mal die Sorten ausgehen, weil die Planung hakte, oder eine Marketingaktion floppt, sieh es sportlich: Was kann ich daraus lernen? Entwickle eine Fehlerkultur, in der weder du noch deine Mitarbeiter Angst haben, Probleme offen anzusprechen. Nur so kannst du schnell reagieren und Dinge verbessern. Ein Mindset, das Fehler als Chance zur Verbesserung sieht, hilft dir, kontinuierlich zu wachsen – persönlich und geschäftlich.
Zum Schluss: Genieße die Reise! Eine zweite Filiale zu eröffnen ist ein Meilenstein. Stolz zu sehen, wie aus deiner einstigen kleinen Idee nun ein Mini-Unternehmen mit zwei Standbeinen wird, ist ein tolles Gefühl. Feiere deine Erfolge – auch die kleinen: die erste Woche überstanden, die erste positive Bewertung am neuen Standort, das erste Mal schwarzer Zahlen in Filiale 2. Solche Momente geben Kraft. Mit der richtigen Mischung aus kaufmännischer Sorgfalt, organisatorischem Geschick und einem leidenschaftlichen Herzblut-Entrepreneur-Mindset wirst du die Expansion meistern. Bleib dran, vertraue in deine Fähigkeiten und die deiner Leute – dann steht dem erfolgreichen Wachstum deines Eiscafé-Unternehmens nichts mehr im Wege.
Die Eröffnung einer zweiten Eiscafé-Filiale in Deutschland erfordert Planung, Durchhaltevermögen und Mut. Von der Standortwahl über die Finanzierung bis zur Mitarbeiterführung gibt es zahlreiche Aspekte zu beachten – doch all diese Herausforderungen sind zu bewältigen, wenn du strukturiert vorgehst und dir Hilfe holst, wo nötig. Lass dich von Rückschlägen nicht entmutigen, sondern wachse an ihnen. Schließlich hast du bereits bewiesen, dass du ein Eiscafé erfolgreich führen kannst. Mit diesem Erfahrungsschatz im Rücken und dem richtigen Mindset nach vorn wirst du auch die zweite Filiale zum Blühen bringen. In diesem Sinne: Viel Erfolg bei deiner Expansion – mögen an beiden Standorten die Eiskugeln nur so über die Theke gehen und neue Stammgäste dein Eis lieben lernen! Du schaffst das!
Übrigens: Mit unserem Planungs-Service unterstützen wir dich gerne schon ab dem ersten Gedanken an eine zweite Filiale. Nimm dafür einfach Kontakt mit unseren Eis-Experten auf und wir beraten dich gerne ausführlich rund um alle erwähnten Punkte. Mit unserer Erfahrungen aus hunderten realisierten Projekten können wir dir bei jeder Herausforderung mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Trage dich für unseren kostenlosen Newsletter ein und erhalte unsere Checkliste für ein perfektes Eiscafé in der Hochsaison. Außerdem geben wir dir weitere Tipps, spannende Neuigkeiten und Ideen für mehr Umsatz!
Wir möchten dich am liebsten persönlich kennenlernen. Ruf uns direkt an und wir besprechen dein Anliegen persönlich. Du erreichst uns zu unserem gewohnten Öffnungszeiten.
Vereinbare online ganz einfach einen Beratungstermin mit deinem Krä-Team. Und da ein Bild mehr als tausend Worte sagt, würden wir uns besonders freuen, wenn wir nicht nur deine Stimme hören, sondern dich auch gleich mit Bild kennenlernen.
Du willst uns direkt Fotos oder einen Plan schicken, dann schreibe uns gerne auch eine E-Mail. Unser Team freut sich auf deine Nachricht und meldet sich an Werktagen innerhalb von 24h zurück.
Der Katalog wird tagesaktuell generiert...